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Kinder, die nicht sprechen können, warten viel zu lange auf Kommunikationshilfsmittel und werden in die Rolle von Bittsteller:innen gedrängt.

Aktuell ist es noch immer so, dass Kinder, die nicht sprechen können, viel zu lange auf geeignete Kommunikations-Hilfsmittel warten müssen, und in die Rolle von Bittsteller:innen gedrängt werden. Sie sind abhängig davon, dass ihre Eltern über komplizierte Wege herausfinden, welche Hilfsmittel es für sie gibt, und wie diese finanziert werden können. Der Zugang zu assistierenden Technologien muss vereinfacht werden und weder vom Einkommen der Eltern, noch vom Wohnort abhängig sein!

Die Hürden

Wenn ein Kind z.B. aufgrund von Cerebralparese nicht sprechen kann, hat es nicht automatisch Zugang zu Kommunikationshilfsmitteln. Die Eltern können nicht mit der e-card in eine zentrale Anlaufstelle gehen, Beratung erhalten, anschließend mit der passenden Technologie nach Hause gehen und zu lernen beginnen. Statt einem Recht auf Kommunikation gibt es einen staatlichen Hilfsmittelkatalog, der weder die nötige Auswahl bietet, noch die Finanzierung abdeckt.

Vielerorts müssen Eltern die Hilfsmittel, die tausende Euro kosten können, selber vorfinanzieren und dann Rechnungen einreichen. Was passiert jedoch, wenn die Eltern diese Kosten und verbleibende Selbstbehalte nicht stemmen können? Die Eltern müssen Anträge für finanzielle Unterstützung ausfüllen, auf Spenden seitens staatlicher Unterstützungsfonds oder Spenden seitens Initiativen wie des VERBUND-Empowerment Fund hoffen. Doch all diese Bürokratie ist für Kinder diskriminierend und mit Gefühlen von Machtlosigkeit verbunden. Es ist schlichtweg gemein, Kinder und Jugendliche sprachlos warten zu lassen.

Was assistierende Technologien ermöglichen

Die zwölfjährige Katharina Panholzer nutzt seit dem Kindergarten eine Augensteuerung für den Computer. Seit der dritten Klasse Volksschule kann sie mittels Sprachcomputer sprechen. In ihrem Kopf hat sie ihre Stimme jedoch schon immer gehört. Ihren Sprachcomputer nutzt sie sowohl für ihre Hobbies als auch in der Schule. Ihre Stimme und ihre eigene Geschichte nutzt sie auch, um Gehör für Inklusions-Forderungen zu schaffen. Sie und ihre Mutter engagieren sich, damit nicht nur sie die Mittel zum Sprechen hat, sondern alle! Bei der Pressekonferenz gemeinsam mit dem VERBUND und Lifetool erklärten sie, wie wichtig der Zugang zur assistierenden Technologie für sie und ihre Eigenständigkeit war. 

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Deine Unterstützung für mehr öffentliches Bewusstsein

Die Diakonie fordert seit mehr als zehn Jahren, dass Kinder endlich Rechtsanspruch auf Zugang und Vollfinanzierung der für sie nötigen Technologie erhalten. Mit Informationskampagnen samt Pressekonferenzen, Pressemitteilungen, mit aufklärenden Geschichten auf Social Media und Informationsseiten im Internet. Menschen mit Behinderungen wollen nicht von Spenden abhängig sein, sondern haben ein Menschenrecht auf Teilhabe. Das muss sich auch in einem Rechtsanspruch im Gesetz widerspiegeln. Menschen mit Behinderungen stellen ihre Forderungen schon seit Jahrzehnten. Je mehr Menschen diese Forderungen mittragen, desto weniger können sie ignoriert werden. Daher bitte ich dich:

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