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Petra Kodym ist die neue Leiterin der Lebenshilfe-Kunstwerkstatt Gmunden

„Ich will die Kunst der Werkstätte sichtbarer machen. Denn ob beeinträchtigt oder nicht, man macht ja Kunst, um sie der Welt zu zeigen.“

Petra Kodym, Leiterin

„Jeder Künstler und jede Künstlerin hier ist toll. Sie sind alle schon lange Jahre künstlerisch tätig, und man sieht, wie extrem professionell sie sind. Und es ist eine absolute Bereicherung, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen“, sagt Petra Kodym.

Seit wenigen Monaten ist die 49-Jährige neue Leiterin der Kunstwerkstatt der Lebenshilfe OÖ in Gmunden. Damit steht Kodym, die selbst als Künstlerin in einem Gemeinschaftsatelier in der alten Weberei in ihrem Heimatort Ebensee werkt, an der Spitze eines der zentralen Ateliers, in dem Menschen mit (intellektueller) Beeinträchtigung Kunst erschaffen.

Jeden Tag, sagt Kodym, werde sie hier Zeugin eines bemerkenswert direkten Ausdrucks. „Das ist auch für meine eigene Arbeit inspirierend.“ Eines der großen Ziele, die sie sich für ihre neue Aufgabe gestellt habe, sei es, die Sichtbarkeit der Werkstätte zu erhöhen. Denn „egal ob beeinträchtigt oder nicht“, man erschaffe ja Kunst zum Anschauen – für die Welt und nicht für die Schublade. Zudem wolle sie, nicht beeinträchtigte Gastkünstler und -künstlerinnen ins Atelier holen-„für eine Zusammenarbeit die sich gegenseitig befruchtet“. Neben der künstlerischen Begleitung steht für Kodym auch viel Organisatorisches an: (Leih-)Verträge, Ausstellungen, Messen, Kooperationen wollen abgewickelt werden.

Zu diesem Job gekommen sei sie , weil sie „die Augen und Ohren nach einer neuen Aufgabe offen“ gehalten habe. Dann sah sie die Ausschreibung. Ihr „lieber Atelierkollege“ und einstiger Gründer der Lebenshilfe-Werkstätte, Ferdinand Reisenbichler, habe schon vor Jahren den Wunsch an sie herangetragen ihm nachzufolgen. Die Zeit war aber noch nicht reif. Jetzt habe sich der Kreis geschlossen – ganz ohne seine Motivation.

Was sie tue, wenn sie nicht die Werkstätte leitet und selbst Kunst (Performance, Malerei Zeichnungen, Objekte aus Pappmaché) macht? „Wenn es sich irgendwie ausgeht, gönne ich mir einen Tag fürs Nichtstun. Das ist gut für Hirn, Geist und die Inspiration“

Quelle: OÖNachrichten